Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg Ansbach | Quelle: Stadtarchiv Gunzenhausen
Foto: Marktplatz (Rathausstraße)
Foto: Marktplatz (Palais)
Johann Reichardt - Heilpraktiker und Goldmacher | © Stadtarchiv-Gunzenhausen

Start ins Jubiläumsjahr 2023

von Manuel Grosser

Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer mit der „Geburtsurkunde“ Gunzenhausens von 823. Sie stehen vor einer historischen Gedenktafel an der Evang. Stadtkirche, auf der das Wort „Gunzinhusir“ zu lesen ist.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – zugegeben, Hermann Hesse hat beim Dichten seiner weltbekannten Worte wohl nicht an das Gunzenhäuser Stadtjubiläum gedacht. Zumindest liegt Stadtarchivar Werner Mühlhäußer bisher noch kein entsprechender Nachweis vor. Das Gefühl von Vorfreude stellt sich beim Verfasser dieser Zeilen jedoch langsam ein, immerhin steht der 1. Januar 2023 unmittelbar bevor. Dann starten wir ins Festjahr und feiern 1200 Jahre Gunzenhausen, ein historischer Moment und ein beachtlicher Meilenstein im Verlauf einer bewegten Geschichte.

 

„Unsere Stadt wird 1200 Jahre alt und ist damit, ganz nebenbei und mit Stolz bemerkt, älter als Ansbach, Nürnberg und sogar die bayerische Landeshauptstadt München“, freut sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Die erste urkundliche Erwähnung Gunzenhausens als Kloster „Gunzinhusir“ stammt vom 21. August 823. Seitdem ist viel passiert und die Stadtgeschichte ist geprägt vom Auf und Ab der verschiedenen Epochen. Im nächsten Jahr möchten wir in die Vergangenheit blicken, aber auch Gegenwart und Zukunft feiern. Ich wünsche uns allen tolle Eindrücke und ein schönes Jubiläumsjahr“.

 

Das Original der Erwähnungsurkunde befindet sich im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv. Die Bezeichnung „Gunzinhusir“ kommt im Text an drei Stellen vor, geschrieben in der damals gebräuchlichen karolingischen Minuskelschrift. Der Ort an der Altmühl trat mit der Erwähnung erstmals aus dem namenlosen Geschichtsdunkel heraus, wobei es Gunzenhausen sicher schon vorher gab. Wie lange genau, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Kein Geheimnis ist dagegen die stilvolle Unterschrift von Kaiser Ludwig dem Frommen und dessen Siegel. Beides verlieh dem Dokument Rechtsgültigkeit. Der Grund: Das Kloster Gunzenhausen wurde an das Reichskloster Ellwangen übertragen.

 

„Im Verlauf von 1200 Jahren wurde aus dem Klosterort Gunzenhausen das Zentrum des Fränkischen Seenlands, wobei das Stadtrecht erst im 13. Jahrhundert verliehen wurde“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Der Ort hat sich prächtig entwickelt und die Geschichte ist noch längst nicht zu Ende geschrieben. Heute ist Gunzenhausen für Menschen aus nah und fern beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Für unsere Bürgerinnen und Bürger ist die Stadt aber auch lebens- und liebenswerte Heimat. Ich freue mich auf das Jahr 2023 und lade Sie alle ein, mit uns zusammen ein großes Fest zu feiern.“

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